Rick Rainsford, ein Alkoholiker, Ex-Jäger und B-Promi, lässt sich für ein Foto-Shooting auf einem Kreuzfahrtschiff anheuern. Im Rausch bekommt er dann auch noch nicht einmal mit, dass es zu einer Havarie kommt, in dessen Verlauf er und die mitreisende Anna auf eine einsame Insel gespült werden. Dort verlustiert sich Ex-KGB-Agent Zaroff mit seinem glatzköpfigen Muskelprotz in einer Art Robinsonade, offenbart den beiden Schiffbrüchigen, dass er leidenschaftlicher Menschenjäger sei und nun Rick und Anna jagen würde…
Was für ein Stoff! Was für eine Verfilmung! 1932 schlug Irving Pichels und Ernest B. Schoedsacks in den stehengebliebenen King-Kong-Kulissen gedrehter “The Most Dangerous Game” (zu gut deutsch: “Graf Zaroff – Genie des Bösen”) als erster Film mit unverhohlenen Menschenjagd-Motiven sicherlich wie eine Bombe ein, zumindest war er diesbezüglich wegweisend und als Blaupause für viele, viele Jahre gut. Das alles kann man von der 2017er-Adaption unter der Ägide von Steven LaMorte nicht behaupten, denn hier regiert der nackte Wahnsinn einer völlig unterbelichteten Billig-Produktion. Die Kameraführung ist katastrophal, die Schnittmontage entgegen jede Regel und beim Set-Design regierte der Rotstift an allen Ecken. Nicht einmal ein ordentliches Trophäen-Zimmer hat es in die Neuverfilmung geschafft – Zaroff haust in einer kargen Holzhütte! Bleiben noch die Darsteller: ja, es gibt sie noch, die Amateur-Auftritte außerhalb der Porno-Branche. Wirklich. Das alles könnte man ja irgendwie hinnehmen, wenn es Steven Lamort mit „The Most Dangerous Game“ wenigstens ordentlich krachen lassen würde. Doch auch bei der Action herrscht Flaute ohne Ende. Selten war ein Remake komplett von vorne bis hinten komatöser, ärgerlicher und überflüssiger! Bildformat: 1,78:1. Mit John Hennigan, Michelle Taylor, Eric Etebari, Joseph Gatt u. a.
Ab 02.08.2018 auf DVD, BD und digital.
© Selbstverlag Frank Trebbin