Vor fünf Jahren wurden vor ihren Augen der Ehemann und die gemeinsame kleine Tochter von Riley North von den Schergen des Drogen-Bosses Diego Garcia brutal niedergemetzelt. Vor Gericht erhielt Riley keine Gerechtigkeit – im Gegenteil: durch Garcias korruptes System wurden die Killer sogar freigesprochen und dafür sollte sie
in die Psychiatrie eingewiesen werden. Sie flüchtete. Heute, zum fünften Todestag ihrer Angehörigen, kehrt sie zurück, um blutige Rache am Garcia-Clan zu nehmen. Die ersten Leichen baumeln schon am Riesenrad jenes Rummels, wo die Tat einst passierte…
Fast könnte man ja meinen, dass Pierre Morel wohl eigene Rachegedanken hegt und diese so kompensiert, denn wie sonst erklärt man sich, dass der Franzose Jahre nachdem er das Selbstjustiz-Subgenre mit „Taken“ reanimierte und wieder hoffähig machte nun zu diesem zurückkehrt. Heute also wird das seit „Ein Mann sieht rot“-Urzeiten männlich dominierte Sujet um eine weibliche Vigilanten-Figur bereichert – ohne dabei allerdings mehr Tiefe als üblich zu liefern oder gar festgefahrene Regeln und Spielweisen aufzubrechen. Nein, „Peppermint – Angel of Vengeance” reiht sich mehr oder weniger geräuschlos in die mittlerweile schon ellenlange Liste von Rächerfilmen ein, die ungeachtet der per se innewohnenden moralischen Bedenken einfach nur solide Action abliefern, auf ihre Weise kurzweilige Unterhaltung bieten und ohne dabei jedwede Experimente starten zu wollen. Und obwohl Jennifer Garner auch noch mit einer guten schauspielerischen, physisch präsenten Leistung punktet, kratzt Drehbuchautor Chad St. John nur an der Oberfläche der Charaktere und lässt den immerhin solide und mitunter wuchtig-blutig inszenierten „Peppermint – Angel of Vengeance” neben solchen Killer-Studien wie „The Equalizer“ doch eher blass aussehen. Der obligatorischere Paul-Kersey-on-the-run-Schlussgag darf hier natürlich auch nicht fehlen. Bildformat: 2,39:1. Des weiteren mit John Gallagher Jr., John Ortiz, Juan Pablo Raba u. a.
Ab 12.04.2019 auf DVD und Blu-ray erhältlich
© Selbstverlag Frank Trebbin