Auf der einen Seite haben wir da das junge Ehepaar Scott und Annie, deren Zweisamkeit schon von dem einen oder anderen Zweifel geprägt ist und die nun mit dem neuen Traumhaus im Napa Valley wieder beziehungstechnisch durchstarten wollen, und auf der anderen Seite den Witwer Charlie Peck, der ihnen eben jenes Haus verkauft hat. Schnell wird klar, dass sich Charlie offenbar doch nicht so recht von dem geliebten Landhaus trennen mag, denn immer wieder taucht er rund um das Anwesen auf. Aus anfänglicher Freundlichkeit wird schnell Hass, die in Gewalt ausartet…
Was hatten wir nicht schon für derartige Psychothriller gleichen Zuschnitts bzw. fast gleichen Inhalts? Angefangen bei dem enttäuschenden John-Schlesinger-Film „Fremde Schatten“ (1990) über das Kurt-Russell-Vehikel „Fatale Begierde“ bis hin zu „Lakeview Terrace“, bei dem sich Samuel L. Jackson als böser Cop-Nachbar beweisen durfte. In regelmäßigen Abständen tauchen immer mal wieder als schnelle Mahlzeit zwischendurch eben jene Filme auf, die sich am (fast) immer gleichen Stalking-Plot abarbeiten, dabei nicht wirklich richtig schlecht sind, aber wegen ihrer Vorhersehbarkeit eben keine echten Überraschungen bieten. Und nun also „The Intruder“, der einzig und allein dadurch punktet, dass der trotz seiner 65 Jahre immer noch spitzbübisch-charismatische Dennis Quaid hier den Bösen mimt. Alles andere an „The Intruder“ ist solides Filmhandwerk von der B-Film-Stange, inhaltlich jedoch zu hundert Prozent austauschbar wie nur irgend möglich (hier wird es dann doch noch interessant: „The Intruder“ stammt übrigens aus der Drehbuchfeder von David Loughery, der auch vorgenannten „Lakeview Terrace“ schrieb – ein Schelm, wer denkt, dass der gute David zweimal Geld für ein und dieselbe Arbeit erhalten hat). Zudem zieht sich die Handlung mächtig hin, was an der für diesen Minimal-Plot doch sehr üppigen Laufzeit von 102 Minuten liegt. Fazit: ein sehr, sehr leichter Happen zwischendurch. Die drei Sterne hat sich einzig und allein Dennis Quaid verdient. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Michael Ealy, Meagan Good, Alvina August u. a.
Bereits erschienen bei SONY Pictures Entertainment
© Selbstverlag Frank Trebbin