Für ein britisches Internat mit feudalem Sitz auf dem Land ist der Name Slaughterhouse zwar etwas irritierend, aber ansonsten geht es dort zu wie auf jeder anderen Schule für die Kids der oberen Zehntausend: man wird je nach Neigung bestimmten Häusern zugeteilt, Fummel- und Raucherecken sind immer etwas luxuriöser, Vertrauensschüler entpuppen sich schnell mal als Sadisten und je exzentrischer die Mitglieder des Lehrkörpers desto besser. Don Wallace ist der „Neue“, Zimmergenosse Willoughby Blake hütet ein finsteres Geheimnis und der Schulleiter wird nur „The Bat“ genannt. Die eigentliche Gefahr lauert aber in der Nachbarschaft, wo ein Fracking-Unternehmen auf der Suche nach Erdgas gerade eine subterran lebende Spezis weckt...
Das Prinzip der Schule als „Zuchtstätte der Elite“ (Filmzitat) funktioniert nach Harry-Potter-Mustern, es gibt sogar ein Draco-Malfoy-Pendant, phantastische Tierwesen tauchen auch irgendwann auf, das Figuren-Ensemble ist typisch britisch-schrullig angelegt, Simon Pegg und Nick Frost tummeln sich in mehr oder weniger großen Nebenrollen – soll etwa „Slaughterhouse Rulez“ das für J. K. Rowlings literarisches Universum sein, was „Shawn of the Dead“ für Romeros Zombies war? Ok, ganz so trittsicher wie Edgar Wright ist Crispian Mills dann doch nicht auf dem Hommage-Terrain unterwegs, denn Gags und Timing in dieser illustren Mixtur aus Highschool-Teenager-Komödie und Öko-Horror-Thriller sind nicht immer ganz stimmig. Und dennoch macht „Slaughterhouse Rulez“ auf seine ganz eigene, leicht verschrobene Weise irgendwie Spaß – ganz so wie andere solide inszenierte, aber nie wirklich überragende Wir-verschaukeln-mal-das-Genre-Filmchen wie „Cooties“ usw. das auch schaffen. Demzufolge sollte man trotz der Beteiligung von Pegg & Frost nicht nur vor sondern als Produzenten auch hinter der Kamera Crispian Mills und seinem im letzten Drittel mutig splatterigen „Slaughterhouse Rulez“ eine echte Chance geben und Vergleiche mit der deutlich besseren Cornetto-Trilogie aus der Hand Edgar Wrights einfach gar nicht erst ziehen. Das wertet den doch recht kurzweiligen Film unnötig ab. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Asa Butterfield, Hermione Corfield, Finn Cole, Tom Rhys Harries, Michael Sheen u. a.
Ab 19.6.2019 erhältlich auf DVD und Video on Demand.
© Selbstverlag Frank Trebbin