Als 6jährige mußte Anne Winter mitansehen, wie Marc Balthasar und seine Gang im Drogenrausch ihre Eltern und noch ein paar andere niedermetzelte. 20 Jahre später wird der Fall noch einmal aufgerollt, was für Anne bedeutet, die Geister der Vergangenheit zu wecken. Balthasar, mittlerweile Doktor der Psychologie und voller Chancen auf Entlassung, scheint alles daran zu setzen, um Anne von einer für ihn ungünstigen Zeugenaussage abzuhalten – und zwar mit Terror- und Mordanschlägen.
Die ersten Minuten erinnern fatal an "Uhrwerk Orange" sowie die Verbrechen um Charles Manson und seine Family – und schon ist man mittendrin in einem für hiesige Verhältnisse anfangs gut funktionierenden TV-Made-Psychothriller, der durch seinen verstörenden Inszenierungsstil auf durchaus interessante Weise die Untiefen des Subgenres auslotet. Da gibt es recht schockreiche Bilder, einen dämonischen Bösewicht und ein fintenreiches Skript. Doch leider hält Lars Kraumes Atem in punkto Regieführung nicht bis zum Schluß an, so dass "Der Mörder meiner Mutter" immer mehr in Richtung Drama abrutscht – zwar glänzend gespielt, aber dennoch nur ein Drama. Schade drum. Im TV matted (1,66:1). Mit Laura Tonke, Sebastian Koch, Leonard Lansink u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin