Franks Bewertung

starstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

01.10.2019
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Review

von Frank Trebbin

3D-Review

Der Elite-Auftragskiller Henry Brogan ist in die Jahre gekommen und zweifelt immer mehr über die Sinnhaftigkeit seiner Taten, zumal man ihm offenbar bei seinem letzten Job falsche Fakten über das Opfer untergejubelt hat. Als er aussteigen will, wird Henry selbst zur Zielscheibe eines mysteriösen, jungen Agenten, der sich hartnäckig an Henrys Fersen heftet. Schnell findet Henry heraus, dass sein Verfolger ein 27 Jahre jüngerer Klon seiner selbst ist, der darauf trainiert wurde, sein älteres genetisches Ebenbild komplett zu „ersetzen“...

„Gemini Man“. Ein Stoff, der erst durch heutige De-aging VFX-Technologie möglich geworden ist: Will Smith gegen Will Smith. Ein völlig neues Seherlebnis dank 3D+ und HFR60 (gedreht wurde in echtem 3D sogar mit 120 Bildern pro Sekunde). Was wurde doch da für ein Spektakel angekündigt. Ob sich dieser Aufwand gelohnt hat, mag man angesichts der doch etwas dünnen, dramaturgisch arg verwässerten Geschichte, die als Drehbuchprojekt angeblich schon mehr als 25 Jahre im Schreibtisch schlummerte, gar nicht beurteilen wollen, denn hier zahlt sich noch nicht einmal das style-over-substance-Prinzip aus. Der 3D-Effekt wird weitestgehend weggeschenkt – ok, die Tiefenwirkung ist beeindruckend und realistisch, doch das ist auch schon alles: keine Pop-Outs, kein erkennbares Plus gegenüber gekonnt konvertiert – und das mit 60 Bildern pro Sekunde projizierte HFR-Bild ist zwar gestochen scharf aber eben auch optisch so perfekt und glattgebügelt, dass kein echtes Film-Feeling mehr aufkommen mag. Nein, „Gemini Man“ sieht aus wie ein aufgeblähtes Videospiel der Generation PS4 – und das gerade in den eigentlich von Ang Lee sehr energiegeladen inszenierten Actionszenen, denen es zudem leider wegen der PG-13-Vorgabe noch an allerletzter Konsequenz fehlt. Überhaupt scheint diese mit Science-Fiction-Elementen garnierte Geschichte um einen sich zur Ruhe setzenden Regierungs-Killer, den man deswegen nun „aus dem Spiel“ nehmen möchte, so austauschbar wie nur irgendwie und die durch das Klonen aufgeworfenen Fragen, werden recht oberflächlich und lediglich für den melodramatischen Zweck dienend abgehandelt. Die sehenswerten internationalen Drehorte und das besagte CGI-Verjüngen von Will Smith retten Ang Lees „Gemini Man“ vor einem Komplett-Abrutsch. Bildformat: 1,85:1. Des weiteren mit Mary Elizabeth Winstead, Clive Owen, Benedict Wong u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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