Franks Bewertung

starstarstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

15.05.2020
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Review

von Frank Trebbin

Xiao Bai und Xiao Quing sind Schwestern – und sie sind Schlangendämonen. Als Xiao Bai den Auftrag erhält, auf einen General, der aus schwarzmagischen Gründen Jagd auf alle Schlangen macht, ein Attentat zu verüben und dabei versagt, wird die in Menschengestalt jung und attraktiv erscheinde Dämonin ihrer Erinnerung beraubt und erwacht in einem Bergdorf voller Schlangenjäger. Dort verliebt sie sich in Ah Xuan, der kein Jäger sein mag, was wiederum Xiao Quing und das Volk der Schlangendämonen ziemlich erbost. Die Liebe, die keine Zukunft zu haben scheint, gerät in einen Strudel von Kämpfen, in die sich auch besagter General mit seinen dunklen Mächten einmischt...

Die Legende um die weiße Schlange ist fester Bestandteil der chinesischen Märchenkultur und Motive daraus wurden schon das eine oder andere Mal von Filmemachern aus Fernost aufgegriffen. Nun hat man aus dem Stoff einen Animationsfilm für ein eher erwachsenes Publikum geschmiedet, der stilistisch ganz eigene und für Disney- und Pixar-verwöhnte Augen eher leicht grobschlächtigere Wege geht. So erinnern die computergenerierten Bilder von „White Snake – Die Legende der weißen Schlange“, die sowohl fotorealistische Details als auch wie handgemalt daherkommende Panels beinhalten, viel eher an ein exotisches Märchenbilderbuch als weder an klassisches Zeichentrick- noch modernes 3D-Animations-Kino. Fans von Laika-Produktionen dürften mit solcher Art von Optik allerdings kaum Schwierigkeiten haben. Diese gibt es eher auf inhaltlicher Ebene mit der Fülle von Einzelheiten und Nebenfiguren, die für das vollumfängliche Verständnis der Geschichte, die „White Snake – Die Legende der weißen Schlange“ letztendlich aus der Volkslegende gemacht hat, notwendig sind. Kann man sich aber gerade als westlicher Zuschauer mit der sehr fantasievollen, manchmal gehetzt wirkenden Ausschmückung der Handlung abfinden (mit dem typisch asiatischen Aushebeln physikalischer Gesetze sowieso) und manchen Stand der Legenden-Unkenntnis einfach mal getrost beiseite schieben, so darf man sich wie bei so manchem Tsui-Hark-Film auf ein im besten Sinne ungewöhnliches, weil eigenwilliges Fest fürs Auge freuen, welches – und das sollte man an dieser Stelle noch einmal wiederholen – in erster Linie nicht für jüngere Kinder gedacht ist. Fantasy, milder Horror und so manch kleine Grausamkeit am Rande sprechen da eine eindeutige Sprache. Bildformat: 2,39:1.

Ab 19. Mai 2020 als Mediabook, DVD, Blu-ray und digital erhältlich

© Selbstverlag Frank Trebbin

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