3 Engel für Charlie (2019)

Review

von Frank Trebbin

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Hamburg. Die Programmiererin Elena Houghlin werkelt an einer Erfindung, die, wenn man nur ganz wenige Befehle ändert, zur tödlichen Waffe wird. Als sie dies erkennt und damit an die Öffentlichkeit gehen will, wird sie zur Zielscheibe eines Profi-Killers. Ungeahnt erhält sie plötzlich Hilfe von der Townsend Agency, die weltweit mehrere sogenannte Engel-Teams am Start hat – toughe, kampferprobte Frauen, die jeweils von einem Bosley genannten Vermittler geleitet werden. So wird also Elena von der unangepassten Sabina Wilson und der Ex-MI-6-Agentin Jane Kano beschützt und gemeinsam jagt man über Berlin und Istanbul hinter der Erfindung her, damit diese nicht in falsche Hände gerät...

Filmische Reboots sind ja eigentlich schon eine feine Sache, bieten sie doch den Machern die Möglichkeit, altbekanntes und etabliertes Material neu aufzupolieren sowie wieder an den Mann zu bringen. Ob nun allerdings die Filmwelt wirklich ein Reboot der einst in den 1970er beliebten TV-Serie „3 Engel für Charlie“ braucht, sei hier mal stark hinterfragt, denn während die ersten beiden Kinofilm-Adaptionen 2000 und 2003 vom herrlich übertriebenen Inszenierungswillen ihres Regisseurs McG lebten, ist die 2019er Version nur ein leidlich austauschbares Abziehbild eines x-beliebigen Actionkomödienstoffes geworden, der offenkundig in erster Linie nur dafür gut ist, die gewünschten Postkartenmotive der Fördermittelgeber der jeweiligen Länder, in denen gedreht wurde, zu ermöglichen. Und weil wir auch nicht mehr die 1970er Jahre haben, nervt darüber hinaus der ziemlich ungefilterte Hang zur political correctness an allen Ecken und Enden. Dabei hätte man aus der stimmigen Chemie zwischen den drei nach Diversitäts-Gesichtspunkten ausgesuchten Engel-Darstellerinnen wirklich was machen können. Die Action selbst ist recht verhalten und zahm von Elizabeth Banks inszeniert worden, die neben der Regie auch noch das Drehbuch verfasst hat und es sich nicht nehmen ließ, eine Rolle in der zweite Reihe zu übernehmen. Dass Frau Banks aber gleich mal wieder nebenbei ein ganzes filmisches Universum multipler Engel und Bosleys zum Wohle zukünftiger Einnahmen etablieren wollte, ist fast schon als frech zu bezeichnen. Wie gesagt: filmische Reboots sind ja eigentlich eine feine Sache – soweit sie gelingen. Nun, ja. Bildformat: 2,39:1. Mit Kristen Stewart, Naomi Scott, Ella Balinska, Patrick Stewart u. a.

Ab 25.06.2020 erhältlich auf Blu-ray, DVD und als Video on Demand !

© Selbstverlag Frank Trebbin