Prostitution und Drogen. Das Leben von Stephanie Patrick ist nur deshalb entgleist, weil sie einen Flug verpasste und der Rest der Familie dann bei dem Absturz der Maschine ums Leben kam. Als ihr ein Investigativreporter berichtet, dass dies kein Unfall sondern wohl ein vertuschter Terroranschlag gewesen sei, nimmt Stephanie Kontakt zu dem ehemaligen MI6-Agenten Boyd auf und lässt zu einer Killerin ausbilden, um sich auf die Jagd rund um den Globus nach den Hintermännern des Attentats zu machen...
Eon Productions und ein Film, der im Milieu rund um den MI6 spielt – wer denkt da nicht gleich an ein Abenteuer im James-Bond-Stil? Doch, welch Überraschung, „The Rhythm Section“ ist wohl als deutlicher Gegenentwurf zur schillernden Welt des mondänden 007 gedacht, denn er beginnt recht düster, trostlos, ja, fast realistisch bedrückend und hat auch im weiteren Verlauf bittere Beinoten. Die Plotline ist zwar mit der von „Nikita“ und „American Assassin“ vergleichbar, nur, dass es hier deutlich weniger aufreizend vordergründig bzw. actionlastig zugeht und Regisseur Reed Morano nimmt sich und gibt den Figuren viel Zeit, um in die Gänge zu kommen. Dazu gesellt sich eine recht eigenwillige, fast schon intime Inszenierung, die immer recht nah an den Protagonisten klebt – so z. B. auch bei der Eine-Einstellung-Verfolgungsjagd in Tanger. Dieser an sich pittoreske Drehort aber auch Stephanies Stationen in Madrid, New York und Marseille werden ganz im Gegensatz zum Stil einer 007-Produktion wenig motivisch ausgeschlachtet, so dass man nicht umhinkommt, „The Rhythm Section“ als einen insgesamt recht ungewöhnlich bebilderten, inhaltlich austauschbaren mehr-Drama-als-Rache-Thriller irgendwo im Mittelfeld des Action-Genres zu verorten. Bildformat: 2,39:1. Mit Blake Lively, Jude Law, Sterling K. Brown, Richard Brake u. a.
Ab 03.07.2020 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
© Selbstverlag Frank Trebbin