Norwegen. Eric, der eigentlich aus den USA stammt und auf der Suche nach seinen familären Wurzeln ist, haust als Backpacker im Wald. Als er bei einem Zwischenfall mit Teenagern einen von diesen tötet und man ihn verhaftet, entdeckt die Polizeipsychologin Christine, dass Eric ganz besondere Kräfte hat: er kann das Wetter beeinflussen und Feuer entfachen. Zusammen flieht man, um herauszufinden, wer oder was Eric ist...
Ja, auch jenseits des Marvel- oder DC-Universums gibt es Stoffe, die sich um Menschen mit Superkräften drehen. Die Bibel ist ein Beispiel dafür - was wiederum zu André Øvredals „Mortal“ passt, denn irgendwann wird die Hauptfigur gefragt, ob sie der neue Jesus sei. Weitere konkrete biblische Bezüge verkneift man sich allerdings weitestgehend und knüpft trotz einiger wundergleichen Taten Erics dann doch lieber angesichts des herrlich abfotografierten norwegischen Settings an die dortige Mytholgie an. Aber während Marvel mit Thor & Co. ja wohl eher bunt und verspielt umgeht, gibt sich „Mortal“ bierernst und bei weitem nicht so großspurig. So sind dann auch die Tricks und Effekte einige Nummern kleiner und überbordende Weltuntergangsszenarien gibt es in „Mortal“ nicht. Dafür erinnert die Tragik, die diese Geschichte hier transportiert, an solche Genre-Hybride wie „Phenomenon“. Was allerdings „Mortal“ gar nicht gut zu Gesicht steht, ist der Umstand, dass Erics Geschichte nicht auserzählt wird und man quasi mittendrin abbricht. Ein Schelm, wer da an schnödes Franchise denkt. Fazit: ein nicht uninteressantes aber leider eindeutig amputiertes Vergnügen. Schade. Bildformat: 2,39:1. Mit Nat Wolff, Iben Arkelie, Per Frisch, Priyanka Bose u. a.
Ab 22.01.2021 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
© Selbstverlag Frank Trebbin