Ist es blutiger Wahnsinn oder ein zynisches Spiel? In einer Hütte tief in den Wäldern treffen sich ehemalige Collegefreunde zur Beerdigung ihres Freundes Max. Bald zeigt sich, dass etwas nicht stimmt mit der trauernden Witwe Sylvia. Plötzlich geschehen mysteriöse Dinge im Haus, die Stimmung unter den Freunden eskaliert. Es beginnt ein Kampf ums nackte Überleben (Zitat: Pressetext Tiberius Film).
Horrorfilme, die von Frauen gedreht, geschrieben, produziert etc. wurden, sind rar gesät. „30 Miles From Nowhere“ ist solch ein Film – und über das fertige Produkt kann man trefflich streiten, denn er lässt sich nicht einfach kategorisieren. Zum Teil hintersinnige Nabelschau, zum Teil dialoglastiger Blick in die „Petrischale des gelangweilten Mittelklasse-Amerika“ (Filmzitat), aber eben auch zum Teil schwarzhumoriger Horror mit Anleihen bei den 1970er-Jahren-Psychopathen im Stile von „Don’t Go In The Basement“. Ja, „30 Miles From Nowhere“ ist eine wilde Mischung, keinesfalls gut austariert und letztendlich nur auf diesen einen Schluss-Twist hin konzipiert. Der allerdings sitzt und so retten die letzten 20 Minuten den Film vor einem Totalausfall, denn Caitlin Koller (Regie) und Seana Kofoed (Drehbuch) haben es in der ersten Stunde nicht geschafft, Spannung zu erzeugen oder gar interessante Figuren zu kreieren. Fazit: Drei Sterne nur, weil die Optik für solch eine Indie-Produktion hochwertig ist. Bildformat: 2,35:1. Mit Carrie Preston, Rob Benedict, Rusty Schwimmer, Marielle Scott u. a.
Ab 21.08.2020 digital und ab 03.09.2020 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
© Selbstverlag Frank Trebbin