Der blinde aber wehrhafte Ex-Soldat Norman Nordstrom lebt noch immer in der herunter gekommenen, verlassen wirkenden Vorstadt von Detroit, in der er beinahe einmal Opfer eines Raubüberfalls wurde (siehe: „Don’t Breathe“). Zusammen mit Tochter Phoenix, die er am liebsten deswegen als Kämpferin ausgebildet sehen würde und die er so weit es geht von der Außenwelt abschirmt, kommt er recht gut über die Runden. Neue Gefahr droht allerdings, als eine Bande von Organjägern auftaucht, die Phoenix als leichte Beute ansehen…
Was war das doch für ein fieser, kleiner Film, der sich 2016 als eine der großen Genre-Überraschungen der Saison entpuppte: Nun erhält „Don’t Breathe“, der eigentlich eine auserzählt geglaubte Geschichte präsentierte, eine Fortsetzung aus den Händen der Macher von einst, denn Geld stinkt ja bekanntermaßen nicht. Immerhin stimmt somit die rein technisch betrachtete filmische Qualität, denn inhaltlich geht es in Teil zwei wesentlich abstruser zu als es dem nochmaligen Wiederholen bekannter Abläufe zum Vorteil gereicht. Auch sind die Ausschmückungen rund um den Kosmos des „blind man“ ein wenig zu viel des Guten und widersprechen in gewissen Punkten sogar dem Original. Was immer noch wirkt, sind die verschwimmende Grenze zwischen Gut und Böse sowie die archaisch anmutende Gewalt, die in „Don’t Breathe 2“ natürlich auch wieder Flagge zeigt. War Teil eins aber in erster Linie ein Horrorfilm, der ganz stark mit leisen Tönen spielte, geht es hier sehr viel lauter im Stil eines Action-Thrillers zu. Fazit: Eine Fortsetzung um der Fortsetzung willen, die selbst Fans des „blind man“ nicht wirklich umhauen dürfte. Schade, sehr schade. Bildformat: 2,39:1. Mit Stephen Lang, Madelyn Grace, Brendan Sexton III, Adam Young u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin