Urban Ghost Story - Eine Großstadtlegende (1998)

Review

von Frank Trebbin

184 Sekunden war die 12jährige Lizzi tot, als sie - vollgepumpt mit Ecstasy - einen Unfall mit einem geklauten Auto, das ihr Freund Kevin fuhr, hatte. Von nun an ist es mit der düsteren Beschaulichkeit des Teenagerlebens in einem verlotterten Hochhaus in den Elendsvierteln von Glasgow vorbei, denn Lizzi wird von Alpträumen geplagt. Da tauchen zu alledem auch noch mysteriöse Geräusche in der Sozialbauwohnung auf. Ein Team von Parapsychologen findet heraus, daß Lizzi von den Mächten der Finsternis bedroht wird...

Trostloser könnte ein Horrorfilm, der durchaus in der Tradition von "Der Exorzist" und "Entity" stehen könnte, wohl kaum aussehen, denn "Urban Ghost Story" legt mehr Wert auf den Blick auf das Leben in den Slums von Glasgow als auf eine lineare Fortführung der Geschichte. Immer wieder verlässt Genevieve Jolliffe mit den Mitteln des New British Cinema die ausgefahrenen Wege einer Genreproduktion und seziert genüßlich die Tristesse der schottischen Großstadt mit ihren Drogendealern und Geldeintreibern. Daß das alles irgendwie nicht recht zusammenpassen mag, liegt wohl auf der Hand, obwohl man nicht umhinkommt, den Horror der Schattenseiten unserer Gesellschaft als tödlicher anzusehen als alle Dämonen, mit denen Lizzi zu kämpfen hat. Auf Video letterboxed (1,78:1). Mit Heather Ann Foster, Jason Connery, Stephanie Buttle, Elisabeth Berrington u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin