Seit er als letzter die zwei von ihrer Mutter vergifteten Kinder in der U-Bahn sitzend gesehen hat, wird Innendekorateur Jung-won von den Geistern der beiden verfolgt. Immer wieder sieht er die Kinder an seinem Esstisch sitzen und schon bald beherrscht dieses Bild sein ganzes Denken und Handeln. Seine Arbeit interessiert ihn kaum noch und von seiner Verlobten wendet er sich immer mehr ab. Als er dann eines Tages die junge Yeon kennen lernt, die vor kurzem ihr Kind auf tragische Weise verloren hat und die diese Geister auch sehen kann, ist Jung-won bereit, einem Geheimnis aus seiner Vergangenheit auf den Grund zu gehen...
Langsam und bedächtig geht es in dem koreanischen „The Uninvited“ zu und selbst zum Finale hin fällt es Lee Soo-Youn nicht ein, das Tempo anzuziehen und mainstream-alike für Schauwerte zu sorgen. Der Preis dafür dürfte ein Großteil des Publikums sein, denn jedermanns Sache ist dies hier wahrlich nicht. Wer allerdings bereit ist, der komplexen, nicht immer leicht zu erschließenden Geschichte zu folgen und bis zum Schluß auszuharren, der wird mit einem superben Asien-Horror entlohnt, der fernab des durch „Ring“- und „Grudge“-Motive geprägten Subgenres des modernen Geisterfilms funktioniert. „The Univited“ führt die Protagonisten – und damit auch uns – durch eine kalte, gefühllose Großstadtwelt, in der Einsamkeit und unerfülltes Leben auf der Tagesordnung stehen. So funktioniert Lee Soo-Youns Film auf sehr vielschichtige Weise, beinhaltet ein paar sehr gute, aber unterschwellige Schocks und ist letztendlich ein leiser und subtiler Vertreter seiner Gattung, der sich auf schrecklich-schöne Weise mit ähnlich lethargisch wirkenden Neo-Klassikern des J-Horror-Kinos wie z.B. „The Cure“ messen lassen kann. Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1).Mit Park Shin-Yang, Jun Ji-Hyun,
© Selbstverlag Frank Trebbin