Fünf Jahre nach dem grandiosen Orginal, welches unerwartet zum Kult wurde, schob Sam Raimi ein Sequel nach. Eigentlich kann man es gar nicht Sequel nennen, denn eine Story ist gar nicht vorhanden. " Tanz der Teufel 2 " driftet schon eher ins Remake ab, bietet aber trotzdem noch einige eigene Ideen.
Regisseur Sam Raimi schrieb das Drehbuch hierzu wieder selber. Leider musste er sich hier etwas zusammennehmen, denn das Orginal wurde schon für bedenklich eingestuft und ist in Deutschland natürlich beschlagnahmt.
Daher machte er aus dem zweiten Teil eher eine Komödie, leider übertreibt er es damit manchmal. Trotzdem ist der Film Unterhaltung pur und sehr kurzweilig, da er nicht mal die 80 Minuten Marke erreicht. Für mich persönlich stellt dieser Teil den schlechtesten Film der Reihe dar. Heisst aber keineswegs dass er schlecht ist, aber mit dem Orginal kann er lang nicht mithalten. Dies hängt auch an dieser Minimalstory, welche praktisch die dupfengleiche wie im Orginal ist. Dieser Faktor ist schon etwas störend, aber da die Effektorgie so rsant heruntergekurbelt wird, kann man darüber hinweg sehen.
Inhalt:
Ash ( Bruce Campbell ) fährt mit seiner Freundin Linda übers wochenende in eine alte Waldhütte. Dort erweckt er wieder das Böse durch das Necronomicon. Sogleich ist seine Freindin von Dämonen besessen und Ash muss sie töten. Doch die Tochter von einem Wissenschaftler, welcher einmal in dieser Hütte lebte trifft auch bald mit einer kleinen Gruppe in der Hütte ein. Nun schlagen die Dämonen zu und schicken Einen nach dem Anderen grausam zur Hölle. Die einzige Chance ist, das Böse mithilfe eines Zauberspruchs auf eine andere Zeitebene zu schicken, doch vorher muss Ash mit allerhand Waffen gegen blutdurstige Dämonen vorgehen.
Der Film braucht nicht mal fünf Minuten und schon geht der Spass los und zwar in einem irren Tempo, fast ohne Verschnaufpause hält Raimi das Tempo bis zum Finale. Der Störfaktor für mich ist, die Übertreibung einiger Szenen. Der Humor hier ist manchmal einfach überzogen, vor allem das Gelache von diversen Gegenständen ist schon fast dämlich. Aber die meisten Gags zünden und verleiten Einem dazu, den Film kein Stückchen ernst zu nehmen. Auch die Spannung ist nach dem Auftakt verflogen.
Aber Bruce Campbell alias Ashley Williams zieht hier wirklich eine grandiose Show ab. Seine Mimik und Gestik ist schon fast Comedyhaft und teils herrlich überzogen. Auch hier avanciert er schon zum alleinigen Träger des Films, denn die restlichen Darsteller sind zwar solide, können aber gegen ihn nur abstinken.
Den Goregehalt schraubt man hier im Gegensatz zum Erstling etwas zurück. Trotzdem spritzt das Blut in ganzen Litern hier herum. Vor allem die übertriebenen Blutfontänen werden zum Markenzeichen. Warum hier jedoch manchmal grünes Blut spritzt bleibt unbeantwortet, wahrscheinlich damit das Ganze nicht so brutal wirkt. Aber es geht gut zur Sache. Die Dämonen werden zerhackt, bekommen Köpfe abgeschlagen oder es wird ihnen mit der Kettensäge zu Leibe gerückt.
Das Make up ist einfach brillant und man hat sich in den punkten Masken wieder einiges ausgedacht. Die Dämonen sehen alle anders aus und können auch ihre Formen verändern und sich somit in richtige Monster verwandeln. Auch das böse selber kommt hier mal zum Vorschein, in der Gestalt eines riesigen Baummonsters.
Manche Effekte wirken noch etwas abgehackt, aber das waren die 80er. Da waren alle Effekte noch in Handarbeit zu erledigen, heut übernimmt dies leider der Computer. Deshalb wirken diese hier herrlich altmodisch und leicht nostalgisch.
Auch die gruselige Atmosphäre ist der absolute Knaller. Als Kulisse muss wieder der Wald herhalten, welchen man gruseliger und grauenhafter nicht hätte darstellen können. Es ist ständig duster, der Nebel wabert und selbst die großen , teils kahlen Bäume wirken unheimlich. Das Geschehen spielt sich wieder in der Selben Hütte ab, in der auch das Orginal schon statt fand.
Der Score, wieder von Joseph Lo Duca haut richtig rein. Er untermalt das Geschehen bestens und bietet fast nur instrumentale Klänge.
Fazit:
Absolut schräge und übertriebene Geisterbahnfahrt. Sehr rasant kommt man hier zu Potte, leider ohne eine Story. Manchmal meint es Raimi mit dem Humor zu gut und übertreibt das Geschehen. Dadurch belibt die Spannung bald auf der Strecke, aber gruseln kann man sich immer noch. Die Effekte sind toll und überteiben blutig. Das Blut fließt und spritzt hier in Litern herum. Make up und Maske sind klasse geworden. Die Atmosphäre ist mehr als nur gelungen, genauso wie der Sound.
Trotzdem für mich der schlechteste Teil der Reihe.