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Die Geister, die ich (unbeabsichtigt) rief

Ash fährt mit seiner Freundin Linda in eine einsame Waldhütte, um ein paar schöne Stunden zu verbringen. Dort findet er das Necronomicon und ein Tonband, auf dem ein Zauberspruch ausgesprochen wird, der die Geister im Wald aufweckt.

Die nehmen sogleich mal Besitz von Linda, so dass Ash sie töten muss, was sich als recht schwierig erweist, denn so gänzlich tot will sie nicht bleiben. Auch Ash wird vom Bösen heimgesucht, genauso wie 4 weitere Besucher, die sich in der Hütte einfinden. Eine aufregende Nacht beginnt für die bunt zusammengewürfelte Truppe.


Teil 2 des kultigen Horrorfilms beginnt zunächst einmal wie ein Remake und fasst in den ersten ca. 10 Minuten die wesentlichen Geschehnisse aus Teil 1 zusammen. Der Film ist aber kein Remake im eigentlichen Sinn, sondern beginnt im Prinzip ab dem Moment, in dem Ash vom Bösen angegriffen wird und aus der Hütte fliehen will, was nicht mehr möglich ist. Es gab offensichtlich rechtliche Schwierigkeiten, diverse Sequenzen aus dem Erstling erneut zu verwenden, daher drehte Regisseur Sam Raimi kurzerhand neues Material.

Mit deutlich höherem Budget ausgestattet - natürlich immer noch lächerlich gering im Vergleich zu großen Blockbustern - gelang Raimi eine Fortsetzung, die das Original locker übertrifft. Was im ersten Teil viel zu ernst respektive nur sehr bemüht witzig rüberkam wird hier grandios persifliert.

Der schwarze Humor ist allgegenwärtig und zieht sich durch den kompletten Film. Kultig ist dabei sicherlich Ashs Kampf mit seiner bessessenen Hand oder die diversen Auftritte der Zombies, deren Makeup mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde.

Ash wird im Verlauf des Films vom Normalo zum Helden, der sich eine Kettensägenhalterung für seinen amputierten Arm baut sowie eine abgesägte Schrotflinte griffbereit hat. Somit ist sein Charakter für die Fortsetzung Army Of Darkness schon einmal festgelegt.

Die Darsteller sind bis auf Bruce Campbell eher unbekannt, agieren aber allesamt einen Tick besser als im ersten Teil und auch die deutsche Synchro ist professioneller ausgefallen. Erstklassig sind erneut die Soundeffekte und die sparsam eingesetzte Musik.

Der Film endet mit einem schönen Cliffhänger, an den der dritte Teil nahtlos anschließen kann. In diesem wird Ash endgültig zur Kultfigur.

Teil 1 war ein kleiner Independentfilm, der mit bescheidenen Mitteln ziemlich ansprechend umgesetzt wurde. Die Fortsetzung ist aber eindeutig spaßiger und beinhaltet zudem alles Wesentliche aus dem Original. Warum der Streifen bis heute nicht von der FSK geprüft wurde bleibt unklar, denn besonders hart ist er im Grunde nicht, da immer Humor mitschwingt. Ein definitives Muss für die Horrorsammlung und ebenso essentiell wie Braindead.

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