Wie kann es geschehen, daß man ein Paar bei einem Tauchgang in der Karibik einfach so auf dem offenen Meer vergißt? Die beiden können dem in Richtung Urlaubsort abdampfenden Boot nur noch blöde hinter her blicken und sich auf einen ungemütlichen Tag einrichten. Die ersten Haie tauchen am Horizont auf...
„Open Water“ ist ein mit minimalen Mitteln hergestelltes Zwei-Personen-Stück, das von ein paar Film-Enthusiasten über einige Wochenenden lang im Stile von „Blair Witch Project“ (d.h. mit Digital-Kamera und möglichst „realistischem“ Blick auf die Geschehnisse) produziert worden ist. Das Ergebnis ist dann gar nicht mal so schlecht ausgefallen, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Tier-Horror-Streifen der letzten Zeit agieren hier echte Haie vor der Kamera und ausgetüftelte CGI-Effekte sucht man vergeblich. So gewinnt dieses Drama – und nichts anderes ist der auf Tatsachen beruhende „Open Water“ – an Dimension und Schärfe, wobei natürlich dem Fan des Genres klar sein dürfte, daß er bei Chris Kentis’ Erstling eigentlich im falschen Film sitzt. Trotzdem: allemal ein Blick wert. Mit Blanchard Ryan, Daniel Travis, Saul Stein, Estelle Lau u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin