„Bad Taste“ ist ein schräges Low Budget Movie von Peter Jackson, doch irgendwie vermisst man die absurd-witzigen Ideen seines „Braindead“.
Die Handlung ist auch so simpel, dass sie auf eine Papierserviette passt: Irgendwo im neuseeländischen Niemandsland landen ein paar Aliens, aber die Regierung schickt eine Spezialeinheit mit dem Titel „The Boys“ los, um diese aufzuhalten. Bei der bleihaltigen Verständigung zwischen Außerirdischen und Menschen gibt es reichlich Krawall und eine Geisel muss auch noch gerettet werden.
Sicherlich muss man bedenken, dass es sich bei „Bad Taste“ um einen Amateurfilm handelt, den Jackson im Zeitraum von vier Jahren mit Freunden und Arbeitskollegen mühsam an Wochenenden drehte und für den alle Requisiten in Eigenarbeit gebastelt werden mussten. Für diese Verhältnisse ist der Film teilweise auch wirklich beeindruckend, denn nur wenige Sachen sehen wirklich billig aus, weshalb der Film auch Leute wie mich, die nicht auf Amateurzeug stehen, zumindest teilweise ansprechen kann.
Doch das Endergebnis entlässt den Zuschauer mit gemischten Gefühlen. So hat der Film vor allem zu Beginn diverse Hänger, als die Boys mit versprengten Aliens in Menschengestalt herumtollen und man über die wenigen Splatterszenen nicht so recht lachen kann, auch wenn diese verhältnismäßig professionell daherkommen. Doch kaum einer der Gags vermag wirklich zu zünden und das andauernde Drangsalieren eines gefangenen Außerirdischen ruft eher Gähnen als Heiterkeit hervor.
Doch nach einer Weile kann sich „Bad Taste“ zu verbessern und artet in der zweiten Hälfte fast in ein reines Gefecht Aliens vs. Boys aus. Dabei sind die Ballereien für No Budget Film wirklich sehr gut in Szene gesetzt worden, auch wenn man natürlich keine wirklich spektakulären Shoot-Outs erwarten kann. Gelegentlich wird auch hier der ein oder andere Effekt gezeigt, aber viel Splatter darf man nicht erwarten. Doch das schräge Geballer ist recht witzig gemacht und bietet mehr als annehmbare Action auf niedrigem Niveau.
Was Jacksons Frühwerk aber eindeutig abgeht ist der wirklich absurde Humor. Sicherlich kann „Bad Taste“ auch ein paar nette Gags präsentieren, wie z.B. der Raketentreffer bei dem Schaf und die schräge Szenen in dem Haus-Raumschiff am Ende. Auch sehr amüsant die Motivation der Aliens: Menschenfleisch als Nahrungsmittel in einem intergalaktischen Fast Food Restaurant. Doch dies sind Einzelmomente, ein durchgängiges Motiv wie die satirische Betrachtung der künstlich aufrecht erhaltenen Kleinbürgeridylle in „Braindead“ fehlt „Bad Taste“. So bleibt am Ende nur die Summe der Einzelgags und darunter sind einige Blindgänger (z.B. die ekelhafte Szene mit dem Erbrochenen).
Schauspielerisch kann man bei einem derartigen Projekt natürlich keine große Klasse erwarten, aber auch hier sind die Darsteller für die Verhältnisse überraschend gut. Peter Jackson selbst ist auch in zwei Rollen zu sehen.
Für einen Amateurfilm ist „Bad Taste“ teilweise wirklich beeindruckend, aber leider fehlt die satirische Dimension, weshalb es einige Längen gibt und unterm Strich nur Durchschnitt bleibt.