Heute befasst sich Peter Jackson mit wirklich großen Filmen, wie " Herr der Ringe oder King Kong ". Doch mit solchen Filme wie " Bad Taste oder Braindead " ist er eigentlich groß geworden. Bad Taste ist sein Regiedebut, da er vorher nur zwei Kurzfilme drehte. Hier hat Jackson wirklich fast alles selber gemacht. Er hat diese absurde Story geschrieben, Regie geführt, produziert und ist selber noch in einer Nebenrolle zu sehen. Außerdem ist das Make up und die F/X auch von ihm. Selten hat sich ein Regisseur so Mühe gegeben, um etwas auf die Beine zu stellen. Eigentlich ist Bad Taste ja ein Amateurfilm, was man ihm nur ganz selten ansieht. Seinen besten Film lieferte Peter Jackson ein paar Jahre später mit " Braindead " ab.
Obwohl Bad Taste eine absolute Billigproduktion war, schaffte man es ins Kino und heute gibt es fast niemand, wo den Film nicht kennt und er ist aus einer DVD Sammlung fast nicht mehr wegzudenken.
Leider ist dadurch auch ein echtes Fassungswirrwarr entstanden. Neben der ungekürzten, natürlich indizierten Fassung sind mal wieder ettlich viele, sogar verschieden gekürzte FSK 18 Fassungen herausgekommen und sogar eine FSK 12 Fassung. Ich empfehle Jedem die Marketing Scheibe. Klasse Qualität und jede Menge Extras unter anderem das witzige Making Of.
Der Plot selber könnte dünner nicht sein und auch die Dialoge sind richtig einfallslos. Doch dieses wird mit viel Blut, absolut schrägem Humor und jeder Menge Action wieder wett gemacht.
Inhalt:
Alle Bewohner des kleinen Küstennests Kaihoro sind verschwunden. Also schickt man " The Boys ", eine Truppe, welche Erfahrungen mit außerirdischen Aktivitäten hat. Und diese haben sie auch bitter nötig, den Lord Crumb ist mit seiner Alien Armee auf der Erde gelandet um Menschenfleisch für seine intergalaktische Fast Food Kette zu sammlen. Also hat man das gesamt Ort ausgeräuchert. Doch nun sind " The Boys " vorort und liefern sich eine gigantische Schlacht mit den Aliens.
Schräger geht fast nicht mehr. Menschenfleisch für eine Fast Food Kette im Weltraum, eigentlich totaler Quatsch. Doch Peter Jackson bietet noch mehr solcher skuriler Einfälle, wie zum Beispiel das fliegende Hausraumschiff, ein Schaf welches von einer Panzerfaust zerfetzt wird, oder den völlig kranke und abgedrehten Derek, welcher immer wieder Teile seines Gehirns verliert. Auch die Aliens selber, haben ein schräges Aussehen. Sie sind richtig fett und hässlich und sehen lächerlich aus. Die Masken hat Peter Jackson im Backofen hergestellt und natürlich auch selbst entworfen.
Auch das Make up ist von ihm und die deftigen Effekte. Davon gibt es eine Menge. Der Splatterfan wird begeistert sein und vor allem sind Diese nicht auf Amateurniveau, nein, die sehen richtig gut aus. Es gibt viele blutigste Einschüsse, halbe Köpfe werden abgeschossen, Körperteile in Dutzenden abgehackt, oder gar ganze Körper zersägt. Jackson lässt keinen Wunsch offen und das bei diesem Minibudget, wo er aus eigener Tasche finanziert hat.
Leider kommt hier absolut keine Spannung auf, dafür ist das Werk viel zu humorvoll und schräg. Aber Rasanz ist geboten, denn es gibt jede Menge Action, in der ersten Hälfte nur vereinzelt, doch in der Zweiten wird der große Otto losgemacht und der Zuschauer bekommt Non Stop etwas geboten, sogar einige Fights.
Leider zünden nicht alle Gags, während andere dafür zum Ablachen sind. Aber manche tendieren wirklich ins klamaukige und sind zu blöd, wie zum Beispiel einige von Dereks Aktionen. Aber die Rige der guten Gags überwiegt gott sei dank und trotz dieser Fehlzündungen hat man hier wirklich einen diebischen Spass vor sich. Sogar ich, wo einen weiten Bogen um Amateurfilme mache, bin hier begeistert worden. Also ist Bad Taste auch fürs breite Publikum zugänglich, kann aber im Vergleich lange nicht mit " Braindead " mithalten.
Gedreht hat Peter Jackson in seiner Heimat Neuseeland in der Nähe seines Wohnortes. Wie in den 80ern üblich hat man sich ein kleines Küstenörtchen herausgesucht, welches weit weg von der Zivilisation liegt. Umgeben von vielen Wäldern und offenen Feldern.
Der Sound ist recht eintönig aber klingt einfach super und hat wirklich Pepp. Der Score wurde von Peter Jacksons gutem Kumpel Michelle Scullion abgemischt.
Von den Darstellern darf man hier nicht viel erwarten, das sei gleich mal vorrausgesetzt und auch die Dialoge die sie so von sich geben, sind teils einfach nur dämlich. Bei manchen Figuren hat auch die deutsche Synchro wieder versagt.
Terry Potter, Pete O´Herne, Craig Smith und Mike Minett sind als " The Boys " zu sehen. Wie Profis sehen die nicht aus. Fahren mit einer getunten Karre durch die Gegend und haben eine Panzerfaust im Kofferraum, außerdem sind sie teils so vertrottelt, dass man ihnen diese Rolle einfach nicht abnehmen kann. Doch es macht einfach spass ihnen zuzuschauen.
Auch Peter Jackson spielt selber mit und verkörpert Robert, ein menschlich aussehendes Alien.
Fazit:
Peter Jacksons Regiedebut ist ein schräger, actionreicher und blutiger Amateurfilm, welcher unglaublich gut aussieht. Die Story ist ein kleines Nichts, aber daür bekommt man massenweise abgedrehte und blutige Goreeffekte zu sehen, teils ultrablutig. Auch der berühmt Einsatz der Kettensäge darf nicht fehlen. Die Darsteller sind eigentlich schlecht und verhalten sich als so dämlich, dass es schon wieder komisch ist, genauso wie die Aliens. Auch die Dialoge sind von der billigsten Sorte und deshalb so witzig. Auf jeden Fall ist Bad Taste an Schrägheit nicht mehr zu überbieten und ist so unterhaltsam, dass man ihn sich ohne Problem öfter anschauen kann. ich wünschte in der heutigen Zeit würde Jemand mal was ähnliches abdrehen.