Der Fluch (1988)

Review

von Frank Trebbin

Vier tote Kinder, die vor über einhundert Jahren in einem Gletscher der Alpen umgekommen sind, tauchen wieder auf, um andere Kinder in ihr kaltes Grab zu locken. Eine Familienbergtour am Wochenende wird zum Horrortrip für alle Beteiligten, weil Tochter Melanie schon unter dem Bann des Übersinnlichen steht. Die Eltern von Melanie sind wegen des Verhaltens ihrer Tochter ziemlich verstört und begreifen deshalb nicht, daß der Fluch kaum aufzuhalten ist…

Stimmungs- und gefühlvoller Horrorfilm, der vor allem durch die wohlfeile Fotografie der alpenländischen Bergwelt lebt. Regisseur Ralf Huettner, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, hat den Film aber zu sehr als Autorenfilm inszeniert, so daß die beabsichtigte Schockwirkung mancher Bilder im Schnee der Alpen steckengeblieben ist. Die unterschwellig vorgetragene Kritik am Raubbau der Berge wirkt bei der Trivialität der Geschichte etwas fehl am Platze. Weil „Der Fluch“ den Zuschauer aber in ein ungewisses Ende entläßt, sind Interpretationen über die Dämonen der Bergwelt durchaus gegeben. Im TV letterboxed (1,57:1). Mit Dominic Raacke, Barbara May, Romina Nowack, Ortrud Beginnen u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin