Franks Bewertung

starstar / 2

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik ist Bestandteil der erstmalig in der SPLATTING IMAGE veröffentlichten Fortführung von "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Ein Mann (ein Detektiv?), der auf der Suche nach einer gewissen Laura ist, beobachtet des Nachts bei strömenden Regen zwei Frauen, die einen Leichnam beseitigen. Er gerät in die Fänge der beiden Furien, die sich trotz ihres geringen Altersunterschieds als Mutter und Tochter vorstellen. Es folgt ein bizarrer Reigen aus Sex, Folter und Gewalt, an dessen Ende der Tod aller Protagonisten steht. Und Laura ist immer noch nicht gefunden!

Gibt es ihn wirklich, den Kunst-Trash-Film? Nikos Nikolaidis’ wilde Collage „Singapore Sling“ (so nennen die Frauen den namenlosen Mann, weil er ein Rezept des gleichnamigen Cocktails in der Tasche hatte) scheint mir einer zu sein, denn selten habe ich eine so krause Mischung aus wohlfeilen Bildern, die an die Film-Noir-Thriller und wegen der Kostüme an frühe Stummfilm-Epen erinnern, und schundigem Inhalt, der sich einzig und allein durch eine unüberbietbare Anhäufung aus S/M-Szenen definiert, gesehen. Das Ganze ist zudem in kunstvolles Schwarz-Weiß getaucht und mit einem Soundtrack unterfüttert, der auch mehr als Hommage an das Hollywood der 30er- und 40er-Jahre gedacht ist. Für Horrorfans dürfte trotz einiger kleinerer Randmotive (irgendwann taucht auch mal kurz eine Mumie beim Sex auf!) und des Folter-und-Gefangen-Sein-Themas „Singapore Sling“ kein Geheimtipp sein. Im TV, d.h. in der mir vorliegenden ARTE-Fassung, Vollbild. Mit Panos Thanassoulis, Meredyth Herold und Michele Valley.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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