The Woods (2006)

Review

von Frank Trebbin

Irgendwo tief in den Wäldern liegt das renommierte Falburn-Internat für Mädchen aus der höheren Gesellschaft. Heather Fasulo wird aufgrund ihres schwierigen Verhältnisses zur Mutter dorthin abgeschoben und muss erfahren, daß die Schule ein Hort des Bösen ist. Gerüchte besagen nämlich, daß Direktorin Traverse eine Hexe sei, die das Internat nur führt, um Nachwuchstalente zu scouten. Alle anderen, also die, die nicht mitspielen, werden Opfer jener Bäume, die rund um das Internat wachsen und auf denen ein blutiger Fluch liegt Und wirklich: nach und nach verschwinden immer mehr Mitschülerinnen von Heather, in ihren leeren Betten findet man nur verwelkte Blätter...

Ähnlich wie in „Carrie“ geht es vornehmlich auch in „The Woods“ um das Anderssein einer Schülerin und ihre Probleme mit der Umwelt. Das daraus wiederum ein gleichwohl unterhaltsamer Horrorfilm geworden ist, der auch als einfühlsame Studie über eben über jenes Anderssein funktioniert, ist der ambitioniert arbeitenden Lucky McKee zu verdanken, die schon mit „May“ bewiesen hat, daß ihr die leicht schrägen Stoffe liegen. Unterstützt durch eine Riege gut aufspielender Darstellerinnen (lediglich Bruce Campbell in einer Nebenrolle darf hier seinen Mann stehen) folgt man dann auch weniger dem pyrotechnischen Potential des Kingschen Vergleichsstoffes sondern lässt „The Woods“ zu einem kleinen, unheimlichen Psychothriller werden, der trotzalledem mit Spezialeffekten nicht geizt. Gut herausgearbeitet ist auch die miefig-gestrenge Atmosphäre in einem ländlichen Internat im Amerika der 1960er Jahre, wo Drogenprobleme, vorehelicher Sex und pubertäres Aufbegehren gegen die Gesellschaft noch Fremdworte waren. So ist dann motivisch betrachtet „The Woods“ eher noch mit Dario Argentos „Suspiria“ (Ich sage nur: Schule und Hexen) verwandt als mit den Slasher-Ikonen aus den Achtzigern. Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Des weiteren mit Agnes Bruckner, Patricia Clarkson, Rachel Nichols u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin