Der bei Adoptiveltern aufgewachsene Johnny kehrt in sein Heimatdorf zurück, um seine leibliche Mutter zu besuchen. Doch aus irgendeinem Grund verweigert diese sich ihm. Johnny gerät auf eine gefahrvolle Reise in seine Vergangenheit. Als er ein sexuell verklemmtes Mädchen kennenlernt, welches in hysterischen Anfällen diverse Morde begangen hat, stellt sich heraus, daß sie seine Halbschwester ist.
Schon lange vor David Lynch mit seinen überbewerteten Filmen hat es Darren McGavin mit diesem superben Psychothriller geschafft, die bürgerliche Idylle einer US-Kleinstadt aufzubrechen, ein Gewirr aus Gefühlen und morbider Gedanken freizulegen sowie die Mauer der Bigotterie in der Gesellschaft einzureißen. Die Tatsache, daß der tiefgründige und wirklich erschreckende „Schönen Muttertag– Dein George“ das Regiedebut des ansonsten als Darsteller bekannten Darren McGavin, der in den USA vor allem durch die phantastische Fernsehserie „Der Nachtjäger“ berühmt wurde, ist, wiegt umso mehr, wenn man bedenkt, wie der Film doch unter die Haut geht. Neben der einfühlsamen Milieuschilderung des friedfertigen Fischerdorfes in Neu-England mit dem unterschwellig vorherrschenden sexuellen Reizklima und den explosionsartigen Gewaltausbrüchen der dem Wahnsinn verfallenden Halbschwester sind vor allem die ernsthaften und starken Leistungen der Darsteller die herausragenden Merkmale dieses interessanten und streckenweise sehr harten Streifens. Die erstaunlich sichere Regieleistung des Debutanten bewirkt dann ein übriges. Die o.g. Laufzeit ist ohne Abspann. Mit Patricia Neal, Cloris Leachman, Bobby Darin, Ron Howard u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin