Franks Bewertung

starstarstarstarstar / 9

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik stammt aus der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

John Martin, ein echt verkommenes, psychopathisches Subjekt, hockt in seiner schmuddeligen, vor menschlichen Kadaverüberresten starrenden Wohnung, glotzt sinnlose TV-Gameshows und nagt zwischen zwei Schluck Bier an eingemachtem Menschenfleisch herum. Dann springt er auf, rasiert sich und macht sich auf dem Highway auf die Jagd nach neuen Opfern. Zwei junge Leute, die mit ihrem Auto liegengeblieben sind, sollen die nächsten werden. Zurück in seiner Wohnung, wird das männliche Opfer grausam zerhackstückt, während dessen Freundin in einem Käfig hockt und zuschauen muß…

Eigentlich sollte „Roadkill: The Last Days of John Martin“ nach „Deadbeat At Dawn“ Jim Van Bebbers zweiter abendfüllender Spielfilm werden. Doch nachdem dieser jetzt vorliegende Trailer fertig und kein möglicher Produzent in Sicht ist, wird bezweifelt, daß die Arbeiten an diesem Streifen noch einmal aufgenommen werden. Zudem entpuppt sich der Trailer als ein so virtuoser Kurzfilm, daß es schade wäre, die ihm innewohnende Intensität durch ein Ausweiten des Features zu zerstören. „Roadkill: The Last Days of John Martin“ ist wie eine modernisierte „Ketten-Sägen-Massaker“-Variante, die mit der Kaltschnäuzigkeit von „Henry– Portrait of a Serial Killer“ gekreuzt worden ist. Auch als nicht beendetes Picture ist der Film ein echter Tritt in die Magengegend, weil er streckenweise so derbe ist, daß es einem die Füße wegreißt. Die brutale und schonungslose Sinnlosigkeit des John-Martinschen-Lebens wird dermaßen drastisch und plastisch dargestellt, daß man sich dem Sog der suggestiven Bilder kaum entziehen kann. Das Subgenre der Zivilisations-Kannibalen-Filme hat einen neuen, qualitativ hochwertigen Höhepunkt erreicht. Mit Mark Gillespie, Maureen Allisse, Marc Pitman u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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