Eleanor Ashby und ihr Bruder Simon sollen den vor Jahren verschollenen Anthony Ashby beerben. Da taucht der Totgeglaubte wieder auf. Natürlich ist es nicht der echte Ashby, sondern ein Double, das das Geld einstreichen will. Er wird in der Familie aufgenommen und kommt nach und nach einem Mordkomplott auf die Spur, denn sowohl Simon als auch Tante Harriet bewahren ein schreckliches Geheimnis und wollen die sensible Eleanor in den Wahnsinn treiben…
Freddie Francis’ „Haus des Grauens“ steht eindeutig in der Tradition des ebenfalls von Hammer-Films produzierten „Ein Toter spielt Klavier“, dessen Drehbuch ebenso von Jimmy Sangster stammt. So liegt auch über diesem superben Schwarzweiß-Streifen eine gepflegte Atmosphäre des Wahnsinns, und das läßt ihn mit seinem Plot um Schuld und Sühne zu einem der klassischen Psychothriller werden. Oliver Reed in der Rolle des übergeschnappten Simon überrascht durch ein dämonisches Spiel, dessen Spitze allerdings durch einem kräftigen Schuß Overacting genommen wird. Glanzvoller Höhepunkt des sinistren Treibens um die arme Eleanor ist der makabre Schluß der Handlung, bei dem der nunmehr komplett übergeschnappte Simon einen wahren Höllentanz mit der mumifizierten Leiche seines Bruders Anthony veranstaltet. Das hat Größe. Allerdings läßt der abrupte Schluß die Vermutung zu, daß hier gekürzt wurde, denn die Geschichte wird nicht ganz rund abgeschlossen (was ist mit Tante Harriet?). Im TV cropped. Des weiteren mit Janette Scott, Liliane Brousse, Alexander Davion u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin