So etwa um die Bronzezeit: Auf Kreta beherrscht Hohepriester Deucalion den Kult um den Minotaurus, jener Mensch-Stier-Kreatur, die in dem Labyrinth unter dem Palast von Minos haust und gerne mal Menschen verspeist. So ist es auch jetzt mal wieder an der Zeit, dass dem als Gottheit verehrten Monstrum Opfer dargebracht werden. Flugs aus einem Dorf herbeigeschleppt, wird eine Gruppe junger Recken und holder Weiber hinab ins Dunkel gestoßen. Doch der Minotaurus hat diesmal Pech, denn mit dem Jäger Theo (= Theus?) steigt ein Widersacher hinab, der sich seiner Haut zu erwehren weiß…
Um es gleich mal vorneweg zu sagen: der nach klassischen Vorbildern gestrickte „Minotaurus“ ist ein B-Monster-Film wie er im Buche steht und der als spaßiger Regennachmittags-Trash durchgehen könnte. Auch wenn ein Blick auf die multinationale Produktionsgeschichte vermuten ließe, dass mal wieder viele Köche den Brei verderben, kann man über das Endergebnis doch weitestgehend zufrieden sein, zumal Jonathan English nicht den beliebten Fehler begeht und seine Kreatur zu früh im Bild erscheinen lässt. So kann man dann schlussendlich auch mit den kaum mehr als fairen CGI-Tricks leben und sich zudem über ein paar splatterige Details freuen. Frei nach dem Motto „Schlag nach bei den ollen Griechen“ gibt es hanebüchene Action in Papmaché-Kulissen, Kanonenfutter-Feeling im Lendenschurz und noch viel mehr – wie z. B. einen jungen Tom Hardy. Bildformat: 1,85:1. Des weiteren mit Tony Todd, Michelle Van der Water, Rutger Hauer und Ingrid Pitt.
Anmerkung: 2006 für SPLATTING IMAGE geschrieben, dort jedoch nicht mehr veröffentlicht.
© Selbstverlag Frank Trebbin