L'armée des ombres (1969)
Jean-Pierre Melville ist vor allem für seine Kriminalfilme bekannt, allen voran "Le samouraï" (1967) mit Alain Deloin. Zu seinen wuchtigsten Werken zählt aber auch der am 12. September 1969 uraufgeführte "L'armée des ombres" über die Résistance im Zweiten Weltkrieg, der auch Melville seinerzeit angehört hatte. Bereits mit seinem Frühwerk "Le silence de la Mer" (1949) hatte er sich wenige Jahre nach Kriegsende nach der gleichnamigen Erzählung von Vercors mit der Besatzung beschäftigt: Dort jedoch distanziert sich der kultiviert-feingeistige deutsche Offizier im Quartier seiner unfreiwilligen französischen "Gastgeber" von seinen Leuten, als er sich über deren barbarischen An- und Absichten klar wird. Zwanzig Jahre später schöpfte Melville dann aus eigenen Erfahrungen und widmet sich dem Wirken der Résistance: eine zermürbende Tätigkeit, die mit einem gewissen Unbehagen und bloß geringen Hoffnungen ausgeübt wird – ohne Schonung fremden und eigenen Lebens, mit äußerster Gewalt auch gegen eingeknickte, verräterische Mitglieder in den eigenen Reihen vorgehend. Lino Ventura, Paul Meurisse, Jean-Pierre Cassel, Simone Signoret und Serge Reggiani gehören zur namhaften Rige der Stars, die dem beklemmenden Sujet zu einem sonderbaren "Leben" verhelfen, das freilich ganz und gar von Trostlosigkeit und Todesnähe durchdrungen ist.
Ausführlich geht Bretzelburger in seinem Review auf die Qualitäten dieses Meisterwerks ein.
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